Machen wir es nicht unnötig kompliziert: meine Bäume sind allesamt Bonsai. Begriffe wie Mame und Shohin oder Yamadori zur weiteren Kategorisierung von Größen und Herkunft sind zunächst einmal irrelevant. Was zählt, ist die natürliche Schönheit und Eleganz eines Baums hervorzuheben.
Dabei gilt es einen dünnen Pfad zu beschreiten. Will man zu viel, gereicht das Ergebnis trotz technischer Perfektion dennoch nur zu Karikatur seiner Selbst. Tut man hingegen zu wenig oder geht gar unsicher ans Werk, wird das Ergebnis niemals zufriedenstellend sein und weit hinter dem Potenzial des Bonsai zurückbleiben. Im schlimmsten Fall tötet man den Baum. Das sollte unter allen Umständen verhindert werden.
Bonsai ist eine ausgewogene Mischung aus Kunst und Handwerk. Und wie bei allen Handwerkskünsten muss man sein Handwerkszeug beherrschen, bevor man von Normen abweicht und einen eigenen Weg entwickelt. Intuition und ein natürliches Verständnis für Form und Harmonie sind hilfreich doch Erfahrung und ständiges Wiederholen sind ebenso essentiell.